DDR

Von der Kollektivierung bis zur Privatisierung

Von Gudrun Kranich

7. Oktober 949 – die DDR wird gegründet. Deutschland wird in zwei voneinander abhängigen Staaten geteilt.

Für Potzlow und Strehlow wird ein gemeinsamer Schulbau östlich der Straße zwischen den Orten, nahe dem Grundstück Schwedesky II, geplant. Für solche Zwecke verwendet man meistens Abrisssteine ehemaliger Gutsanlagen. Aus den unterschiedlichsten Gründen wurde das verzögert, zumal das alte Herrenhaus in Strehlow als Baudenkmal vom Abriss ausgenommen war.

Die Gemeinde Potzlow hat in diesem Jahr die höchste Einwohnerzahl seit Bestehen: 1115.

1950: Es gibt immer noch Lebensmittel-karten.

Im Bild die „Lebensmittel-Grundkarte“ aus diesem Jahr. Als Tagesration gab es 400 Gramm Brot, 35 Gramm Marmelade, 35 Gramm Nährmittel, 30 Gramm Fleisch, 25 Gramm Butter und 15 Gramm Fett.

1951 September: Im alten Gutshaus Potzlow wird ein HO-Industriewaren-laden eröffnet. Sämtliche Waren können ohne Bezugsschein erworben werden. Die Gemeinde hat 1060 Einwohner.

1952: Durch die Initiative des damaligen Schulleiters Mücke konnten im neuern Gutshaus Strehlow durch Herausreißen von Trennwenden, Unterrichtsräume gewonnen werden, in denen dann unterrichtet wurde.

Die Gemeinde Potzlow gehört nicht mehr zum Kreis Templin. Die Kreise und Bezirksgrenzen werden verändert. Somit gehören wir auch nicht mehr zum MTS-Bereich Suckow, sondern werden dem MTS-Bereich Warnitz angegliedert.

Im April wird der Anglerverein mit 16 Mitgliedern gegründet. Bevölkerungszahl 834

Bürgermeister und Gastwirt Wilhelm Schulz verlässt Potzlow und flieht in den Westteil Deutschlands.

Den Bauern und Siedlern wurde vom Staat ein hohes Soll an pflanzlichen und tierischen Produkten auferlegt. sie schufteten oft Tag und Nacht unter größten Anstrengungen und primitiven Geräten. Auch schlechter Boden trug dazu bei, dass man diesen Soll nicht schaffte. Vielen drohte dafür das Gefängnis. Um dieses zu umgehen trennte man sich von seinem Hab und Gut, seinen Geliebten zu Hause.

1953 begann die Republikflucht. 7 Bauern verließen die Gemeinde. die herrenlosen Flächen dieser Bauern bildeten die Grundlage für den ÖLB. Von Landarbeitern der geflohenen Bauern und Angestellten der Gemeinde wurden diese Flächen bearbeitet.

Im Herbst 1953 begann man mit dem Ausbau eines Teils des Potzlower Herrenhauses zum Ärztestützpunkt. Ein großer Teil der Arbeiten für die Ambulanz wurde im NAW ausgeführt. Viele Dorfbewohner halfen bei den Arbeiten.

Die Bürgermeister wechseln ständig. Ihre Namen Kallies, Witter, Kalff, Burgas. Die Schule hat 147 Schüler. Es beginnt der Russischunterricht.

1954: Im Sommer 1954 ist die Landambulanz fertiggestellt. Zweimal wöchentlich kommt ein Arzt aus Prenzlau und führt Sprechstunden durch. Auch eine Zahnärztin kommt wöchentlich und behandelt die Gemeindemitglieder. Für Potzlow eine große Attraktion – Familie Kalff ist im Besitz des ersten Fernsehapparates. 15-20 Kinder saßen oft auf dem Flussboden, um die Sendungen zu verfolgen. Auch mit Erwachsenen war die Wohnstube ständig gefüllt.

1954 wird die Jugendweihe eingeführt. 90% der Bauern sind in der VdgB vereinigt. Sie hilft den Einzelbauern bei der Versorgung mit Düngemittel und landwirtschaftlichen Bedarfsartikeln.

Potzlow ist der Mittelpunkt eines BHG-Bereiches. Bis 1956 hatte die Gemeinden Potzlow, Pinnow, Seehausen und Blankenburg zu versorgen. Sie diente gleichzeitig als Spar- und Kreditinstitut für die bäuerliche Bevölkerung.

1955: Der Sportplatz wird weiter ausgebaut, Sprunggruben und Umkleidekabinen errichtet, ebenfalls ein Ausschank fertiggestellt.

2. Mai – wird die erste landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) „Befreites Land“ Potzlow Typ III mit 10 Mitgliedern ins Leben gerufen. sie bewirtschafteten 358 ha LN. Die Zahl der Mitglieder erhöhte sich im Laufe des Jahres. Es wurden 3 Brigaden gebildet. Vieh-, Feld- und Baubrigade.

1956 Pfarrer Kurschat übernimmt als neuer Pfarrer die Pfarrefrei in Potzlow. Zeitwilliger Bürgermeister ist Willi Burgas. Potzlow verfügt über eine Bücherei.

„Traktor Potzlow“ wird FDGB „Kreispokalsieger“.

1957: Damit den Eltern mit Kleinkindern die Möglichkeit gegeben wird, in den Spitzenzeiten auf den Feldern der Genossenschaft zu arbeiten, wurde eine Kinderkrippe in der Hauptsaison eingerichtet. Von Mai bis Dezember konnten hier ca. 10 Kinder untergebracht werden. Die Gemeinde hat 911 Einwohner.

1958: Die Lebensmittelkarten werden abgeschafft.
In der Gemeinde gibt es 12 Fernseher, 4 Autos und 17 Motorräder. Der Stallraum der LPG reicht nicht aus. Die ordnungsgemäße Pflege und Aufsicht der Tiere wird in den 17 Behelfsställen nicht mehr gewährleistet. Es wird ein Rinderoffenstall gebaut. Einwohnerzahl: 892

1959: Sigmund Smolarek wird Bürgermeister. Zwischen Potzlow und Strehlow entsteht der MTS-Stützpunkt. Einwohnerzahl: 866

1960: Ein sehr ereignisvolles Jahr. Trotz Agitationsbrigaden, Diskussionen und Versammlungen sträuben sich viele Siedler und Bauern, der LPG beizutreten. Den Acker, das Vieh von der Bodenreform bekommen, wollte man nicht wieder hergeben. Mühselig und unter größten körperlichen Anstrengungen, hatte die ganze Familie den kleinen Betrieb in Gang gebracht. Einige Familien fliehen in den Westen. Durch Industrialisierung, besseren und leichteren Verdienst und Arbeitsmöglichkeiten verlassen auch viele Jugendliche das Dorf. Bis Ende des Jahres verlassen 66 Einwohner Potzlow. Die LPG übernimmt die Technik.

Noch liegt in der Gemeinde vieles im Argen, doch das Neue beginnt sich in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens durchzusetzen. Innerhalb weniger Wochen konnte im Frühjahr (März) gemeldet werden: Das Dorf ist Vollgenossenschaft. Die LPG beginnt mit der Schafzucht. Sie bringt der LPG große Geldsummen ein. „Traktor Potzlow“ wird „Kreismeister“. Sie steigen zur Bezirksklasse auf.

1960/61 ist Traktor Potzlow Staffelsieger in der Bezirksklasse. Es bestehen 2 Männermannschaften, 1 Jugendmannschaft und 1 Schülermannschaft. Einwohnerzahl: 887

1961: Ein Dorfclub wird gebildet, der Anschluss an den Theaterring in Prenzlau hat. 21 Einwohner sehen monatlich das Programm des Prenzlauer Dorftheaters. Die Dorfakademie bereitet Qualifizierungslehrgänge vor, um den Facharbeiterbrief für Feldbau und Viehzucht zu erwerben. Die Gemeindevertretung besteht aus 23 mitgliedern, davon 11 SED, 11 Parteilose, 1 NDPD. Die Arbeit der Kommissionen ist ungenügend. Die FDJ hat nur eine Lehrgrundeinheit. Die DFD ist seit 1960 ohne Vorstand. Der HO-Lebensmittelladen wird zugemacht. Theo Eichenlaub ist Abschnittsbevollmächtigter (ABV).

Im Bild Bruno Meister auf seinem Moped, mit dem er 1961 als Besamer der LPG unterwegs war.

1961 wird der Gemischtwarenladen (Konsum) modernisiert. Aus einem Geschäft mit voller Bedienung, wird ein auf das Modernste ausgestatteter Selbstbedienungsladen. Das Umsatzsoll wurde sehr hoch angeschraubt. Die Verkaufskräfte hatten alle Hände voll zu tun, um dieses annähernd zu erfüllen. Die Konsumgenossenschaft stellte für den Umbau 8.000,- DM zur Verfügung.

1961: 13. August. In Berlin wird zwischen dem Ost- und Westteil von der DDR eine Mauer errichtet. Damit wird die Einheit Deutschlands in weite Ferne gerückt. Verwandte können sich nur noch mit Sondergenehmigung sehen. Die Wirtschaft sollte sich stabilisieren, doch es misslang.

1962: Aus dem HO-Laden wird eine Tierarztpraxis errichtet. Aus den Industriegebieten kommen 10 Arbeiter aufs Land. Sie werden für 2 Jahre verpflichtet. Wehen Arbeitskräftemangel werden diese durch Staatszuschüsse damit angelockt. Hermann Schröder wird als LPG-Vorsitzender gewählt.

1963: Die LPG-Bauern sind sehr fleißig. Der Betrieb wächst und gedeiht. Die Schule wird zur 10-klassigen Oberschule ausgebaut. Die Turnhalle ist fertig.

Am 14. April hatte die BSG „Traktor Potzlow“ ein Jubiläumsspiel. Denn zum 500. Spiel traf die erste Männermannschaft auf eine Auswahl der Sowjetarmee des Standortes Prenzlau. Auf Grund des Jubiläums fanden am Vormittag leichathletische Dreikämpfe statt (Federball, Preiskegeln). Am Nachmittag waren sportliche Veranstaltungen, wie Klettern, Geschicklichkeitsübungen für Kinder, das Jubiläumsspiel und auch Boxveranstaltungen. Eine Blaskapelle der Sowjetarmee sorgte für Unterhaltung der Zuschauer. Das Sportfest endete mit Siegerehrungen und Sportlerball in der Konsumgaststätte in Potzlow.

Am 28. Juni brennen die Wirtschaftsgebäude der Familie Helmut Ruthenberg auf dem Abbau/ Potzlow durch Blitzschlag ab. Das ganze Dorf ist auf den Beinen. Die Familie findet bei Nachbarn Unterkunft. Die Möbel und alle Hausgegenstände werden gerettet. Das Wohnhaus wird auch vom Übergreifen des Feuers verschont.
Die Gemeinde hat 765 Einwohner.

1964: Man beginnt mit dem Bau eines 24-WE-Blocks. Die Potzlower besitzen 13 Autos und 52 Motorräder. In den meisten Haushalten sind Kühlschränke und Waschmaschinen vorhanden. Der Ausbau einer Wasserleitung für die gesamte Gemeinde ist geplant. Mit dem ersten Bauabschnitt wird im Frühjahr begonnen. Die Landbevölkerung hat in den letzten Jahren großen Umwälzungen erlebt. was heute selbstverständlich ist und unseren Bedürfnissen bald nicht mehr entspricht, war vor 20 Jahren keine Selbstverständlichkeit. Doch wie leicht vergisst man das Schwere, und einige sehen nur Mängel, die mit den Veränderungen auftreten.

1965: 30.August. Der 24-WE-Block in Potzlow wird heute übergeben. Die Einwohner können modernen Wohnraum mit Bad und WC beziehen. Sechs Familien aus Polen (Schlesien, Ostpreußen) kommen nach Potzlow. Sie wurden als Deutsche in Polen integriert. Sie sind dort legal ausgewandert und versuchen hier in Potzlow einen neue Heimat zu finden.

10. Oktober. Heute wurde Frau Christel Smolarek als Bürgermeisterin in der Gemeinde Potzlow gewählt. Erstmalig besetzte man in der Gemeinde dieses Amt mit einer Frau. Pfarrer Jochen Schubach kommt nach Potzlow und übernimmt das Pfarramt.

1966: am 10. April ist Gemeindekirchenratswahl. Gegenüber der Gaststätte Kulow wird aus dem Garten von Luise Schwedesky ein Festplatz errichtet.

11. Juli. Durch Gewittergüsse hat Potzlow Hochwasser. Das Wasser des Mühlengrabens steht bis zur Brücke. Auf einem qm fallen in kurzer Zeit 113 l Wasser. Kleinvieh und Holz werden weggespült.

1967: Klaus Bohrisch wird LPG-Vorsitzender der LPG „Befreites Land“ Potzlow.

1969: Potzlow und Strehlow vereinigen sich zu einer LPG. Bislang existierten noch Typ III „Einheit“ und „Grüne Saat“. Man ist jetzt eine große Gemeinschaft, die gekennzeichnet ist durch kameradschaftliche Hilfe und Zusammenarbeit.

Durch diesen Zusammenschluss ist es möglich, eine bessere Arbeitsteilung durchzuführen und die moderne Technik und neue Produktionsmethoden anzuwenden. Der Betrieb wächst und gedeiht. Alljährlich werden Betriebsfeste und Erntefeste gefeiert. Auch gemeinsame schöne Ausflüge werden unternommen, die Jedem unvergesslich sind.

Im Bild die Feldbaubrigade von Potzlow aus dieser Zeit mit Günter Kapischke.

15. August. Während der Erntearbeiten (Kornabfuhr) ereignet sich bei Abbau ein tragischer Unglücksfall. in den steilen Bergen kippt Raimund Suffner (43 Jahre) mit dem Traktor um und verunglückt dabei tödlich.

1970: Beginn der Müllabfuhr Potzlow hat 747 Einwohner.

1972: Mit Unterstützung der Gemeinde, der LPG und unter Mithilfe der Bevölkerung wird im August die zentrale Wasserleitung gebaut.

1973: Juli. Von Potzlow nach Strehlow, sowie Strehlow selbst, wird an das zentrale Wasserversorgungsnetz angeschlossen. Aus der BHG, die nicht mehr besteht (Gutshaus Potzlow) wird eine Komplexannahmestelle für Dienstleistungen eingerichtet. Mit dem Bau der Straße, Ortsdurchfahrt Potzlow, wird begonnen. Im Herbst wurde dann die Straße mit einer Schwarzdecke (Bitumen) überzogen.

1974 finden die Kommunalwahlen statt. Für 1974-1978 werden Bürgermeister und Gemeindevertreter gewählt. Bürgermeister: Christel Smolarek

1975: Die LPG Röpersdorf schließt sich unserer LPG „Befreites Land“ Potzlow an. Der Betrieb, der schwach auf den Beinen stand, wird mit aufgepäppelt. Die Potzlower Genossenschaft erzielen hohe Erträge in Land- und Viehwirtschaft. Man muss sich erst an die Zollchower und Röpersdorfer Kollegen gewöhnen. Brigadefeiern tragen dazu bei, auch die Ehepaare der neuen Kollegen kennen zu lernen.

Im Februar wird in der ehemaligen Schnittkaserne die Bibliothek, sowie ein Jugendclubraum eingerichtet. Viele Veranstaltungen und auch Familienfeiern werden hier abgehalten. Vom Bezirk kommt ein Aufruf. Das ganze Dorf soll sozialistisch werden. Deshalb sollte mit Elternteilen Aussprachen geführt werden, um sie zu bewegen, ihren Kindern die Namensweihe zu geben.

1976: Der Straßenbau wird fortgeführt. Weil das Energienetz für die Gemeinde nicht mehr ausreicht, wird neben der Tischlerei einen neue Trafostation gebaut. 21. Oktober – ein großes Ereignis. Es findet die Grundsteinlegung für den Kaufhallenbau statt.

1977: 8 Eigenheime zwischen Potzlow und Strehlow werden bezugsfertig. Die Genossenschaftsbauern können in ihren schmucken Häusern Einzug halten und wohnen. 18. Juni. Ein tragischer Unglücksfall. Michael Schubach (12 Jahre) ertrinkt beim Baden im Potzlowsee. Am anderen Morgen wurde er erst von Suchtrupp und Tauchern gefunden. 20. November – Gemeindekirchenratswahl.

1978: Der Landwirtschaftsbetrieb wird noch größer. Er wurde KAP-Gollmitz mit Abteilung Potzlow mit Sitz in Röpersdorf. 28. April – die Kaufhalle wird ihrer Bestimmung übergeben. Potzlow hat 642 Einwohner. Pfarrer Schubach verlässt Potzlow.

Das Bild links wurde am Tag der Eröffnung aufgenommen. „Verkaufsstellenleiter“ ist Ernst Henke, als Mitarbeiter sind Manuela Wolter, Margarete Holzheimer, Doris Jülich, Erna Stellmacher, Gudrun Kranich und Ingeborg Jülich angestellt.

1979: Die LPG bzw. KAP machte eine Trennung in pflanzliche und tierische Produktion. Tierproduktion mit Sitz in Röpersdorf 101 Beschäftigte LPG (T). LPG (P) Abteilung Potzlow mit 144 Beschäftigten. So arbeiten die Betrieb bis zur Wende 1990. Kommunalwahlen: Einen neue Gemeindevertretung wird für den Zeitraum von 1979 – 1984 gewählt. Bürgermeisterin: Christel Smolarek

1980: Die Gemeinde zählt 612 Einwohner. In der Gemeinde befinden sich 3 Verkaufsstellen, davon 2 Lebensmittel, 3 Dienstleistungseinrichtungen, 1 Ärztestützpunkt.

1981: Der Rat der Gemeinde zieht um. Aus der ehemaligen HO-Industriewarenverkaufsstelle werden Räume für die Bürgermeisterei und deren Kollegen errichtet. 13. Juni. In Potzlow wird wieder das Dorffest begangen. Dieses Fest findet immer im Wechsel mit der Gemeinde Röpersdorf/ Zollchow statt. Viele Besucher sind wieder erschienen. Abends vergnügen sich die Erwachsenen bis in den frühen Morgen. Die Gemeinde erhält den Titel „Schönes Dorf“.

1983: 14. Januar. PfarrerViebeg übernimmt in Potzlow das Pfarramt. Er und seine Frau verstehen es, besonders die Jugend in der Gemeinde zu begeistern. Im Dezember findet die Gemeindekirchenratswahl statt. Die Gemeinde hat 613 Einwohner (224 Haushalte), davon Potzlow 342, ortsteil Strehlow 194, Vorwerk 19, Ausbau 34, Abbau 24.

1984 finden wieder die Kommunalwahlen statt. Für den Zeitraum 1984-1989 werden gewählt: Bürgermeister: Christel Smolarek

1985: es formiert sich eine neue Fußballmannschaft. Die ehemaligen Spieler trennten sich aus unterschiedlichsten Gründen. Potzlow spielt immer in der Kreisklasse. Von 1985-1989 nahm „Traktor Potzlow“ in der Tabelle immer einen mittleren Platz ein. in Potzlow wird tüchtig gebaut. man arbeitet und wohnt hier gern. Potzlow hat 621 Einwohner.

1986: Frau Charlotte Hollenberg vom Abbau/Potzlow wird mit der Medaille für „ 25 Jahre treue Dienste in der Meteorologie geehrt.

1987: In der Gemeinde bestimmen die LPG (T) Röpersdorf- Abteilung Potzlow und die LPG (P) Gollmitz- Abteilung Potzlow das Arbeitsprofil. Die Gemeinde hat insgesamt 582 Einwohner (225 Haushalte), davon Ortsteil Strehlow 187, Ausbau 25, Abbau 25, Vorwerk 16, Potzlow 331. In Potzlow mit Abbau existieren 20 und in Strehlow und Vorwerk 4 Fernsprechanschlüsse.

1989: 20. Februar. Zum bedauern vieler Potzlower verlässt Pfarrer Viebeg unsere Gemeinde. Wärmster Februar seit 1901, wärmster Sommer des Jahrhunderts. 29.06. – 02.07. findet die 750- Jahrfeier statt. Herbst 1989. In der Bevölkerung macht sich Unzufriedenheit breit. Sie sprechen über Entmündigung der Massen, fordern Presse-Wahl und Reisefreiheit. Ein großer Teil bringt seine Unzufriedenheit zur SED-Politik und den 4 Blockparteien zum Ausdruck. Sie fordern Demokratisierung des Bildungswesens und der Wirtschaftspolitik. 24. Oktober, auch Potzlower Bürger gehen mit Kerzen auf die Straße und fordern:

  • Bessere kulturelle Bedingungen!
  • Demokratische Mitsprache in der Volksvertretung!
  • Einen neuen Bürgermeister!
Liebe Potzlower, wir suchen hier noch ein Bild von der Demonstration. Bitte wenden Sie sich mit Ihren Bildern an die Bürgermeisterin oder direkt an Marcus Franken.

1989 – 1990 ist das Jahr der politischen Wende in Deutschland. Am 1. November wird in Berlin die Mauer geöffnet. Die Privatisierung wird eingeleitet.